Sie haben die Diagnose Herzschwäche (med.: Herzinsuffizienz) erhalten. Wir möchten Sie mit diesen Informationen über Ihre Krankheit aufklären. Die nachfolgenden Seiten helfen Ihnen, sich ein erstes Bild über die Erkrankung Herzschwäche zu verschaffen und beantworten Ihnen die wichtigsten Fragen im Umgang mit Ihrer Erkrankung.
Lebenserwartung und Lebensqualität der Patienten sind in den letzten Jahren auf Grund der immer besser werdenden medizinischen Versorgung stark gestiegen. So haben Betroffene oft eine gute Prognose und trotz Erkrankung noch eine vergleichsweise hohe Lebenserwartung.
Laut neusten Statistiken ist die Herzinsuffizienz in Deutschland bei Männern die viert-häufigste und bei Frauen die zweithäufigste Todesursache.
Definition:
Als Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche, Herzschwäche, Myokardinsuffizienz) wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen.
Ursachen:
· Koronare Herzkrankheit (KHK). Dies ist eine Verkalkung der Gefäße. Dadurch kommt es zu einer Minderversorgung des Herzmuskels mit Blut und dadurch zu einer zu geringen Versorgung des Herzmuskels mit Nähr-und Sauerstoff. Dadurch kommt es zu einer verminderten Leistung des Herzmuskels. Herzinfarkt kann sowohl Ursache als auch Folge einer KHK sein.
· Bluthochdruck.Das Herz muss dauerhaft stärker pumpen. Dies führt zu einer Überlastung des Herzmuskels.
Daraus kann eine Herzmuskelverdickung oder ein “ Ausleihern” (dilertieren) des Herzmuskels entstehen.
· Herzrhythmusstörungen führen dazu das das Herz nicht effektiv arbeitet
· Herzmuskelentzündungen
· Herzfehler, ob erworben oder angeboren z.B. Herzklappenfehler
· Alkohol,-Drogen,-oder Medikamentenmissbrauch
· Lungenerkrankungen. Z.B COPD oder Lungenemphysem führen zu einem dauerhaft erhöhten Druck im Herzen
· Stoffwechselerkrankungen,z.B. Diabetes mellitus oder Schilddrüsenfehlfunktion
· Blutarmut wenn nicht genug rote Blutkörperchen da sind um den Sauerstoff zu transportieren muss das Herz
vermehrt arbeiten
· Genetische Faktoren
Krankheitszeichen (Symptome):
· Leistungsminderung,z.B. Sie können einen Treppenabsatz ohne Pause nicht mehr bewältigen
· Müdigkeit und Abgeschlagenheit
· häufiges nächtliches Wasserlassen
· Atemnot bei Belastung oder in Ruhe, trockener Husten
· Wassereinlagerungen im Gewebe, z.B. in den Beinen, Bauch oder der Lunge
· Appetitlosigkeit
Diagnostik:
· Körperliche Untersuchung: abhören von Herz und Lunge, Puls fühlen, Nach Zyanose suchen ( Blaufärbung der
Lippen oder Nägeln), Wassereinlagerungen suchen
· Röntgen um Herzgröße und Lage zu sehen und um Wassereinlagerungen in der Lunge zu finden
· Blutuntersuchung,z.B. Herzenzyme, Blutbild, Elektrolyte, Schilddrüsenhormone, Blutzucker
· Herzultraschall(Echo)
· EKG
· Belastungs-EKG
· Weiterführende Untersuchungen (Coronarangiographie, CT,MRT, TEE) hängen von den Ergebnissen der Grunduntersuchung ab
Behandlung(Therapie):
· Ursachen Beheben :
Blutdruck einstellen
Verengungen der Herzkranzgefäße beseitigen
Blutzucker und Schilddrüse gut einstellen
Alkohol und Drogen Entzug
· Medikamente einnehmen
· Operative Behandlung, z.B. Bypässe oder Klappen Operation
· Herzgesunde Lebensweise, z.B. Sport, Diät, Stressabbau
Herzschwächestadien:
NYHA-Stadien
Stadium I: keine Leistungseinschränkung bei bereits bestehender Herzerkrankung. Normale Belastungen führen nicht
zu vermehrter Atemnot, Herzklopfen oder Erschöpfung
Stadium II: Bei stärkerer körperlicher Belastung treten Beschwerden wie Herzklopfen oder Atemnot ein,z.B. nach drei
Etagen Treppensteigen
Stadium III: hier kommt es bereits nach einer Etage Treppensteigen zu Beschwerden wie Herzklopfen oder Atemnot
Stadium IV: die Beschwerden treten bereits in Ruhe auf und nehmen bei Belastung zu
Was bedeutet Herzschwäche für Sie?
Die Ursache für eine Herzinsuffizienz liegt meist in vorangegangenen Erkrankungen wie Bluthochdruck,Herzinfarkt, Herzmuskelentzündungen oder Herzklappenerkrankungen. Bei einer Herzschwäche ist der Herzmuskel zu schwach geworden, um den Körper mit ausreichend Blut zu versorgen. Bekommen insbesondere lebenswichtige Organe wie Gehirn oder Nieren zu wenig Blut, führt dies zu einer ständigen Unterversorgung der Organe mit Nährstoffen sowie Sauerstoff. Deshalb kommt es bei Patienten mit Herzschwäche als Folge zu vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Körper zu Gewichtszunahme und geschwollenen Beinen, denn die Nieren halten Salz und Wasser zurück. Weitere Anzeichen einer Herzschwäche sind ständige Müdigkeit und eine geringere körperliche Belastbarkeit. Fest steht, je früher dieHerzschwäche erkannt wird, umso schneller kann mit den heutigen Therapiemöglichkeiten die Entwicklung der Krankheit verlangsamt oder gar aufgehalten werden.
Text : Gabriele Meyer